Meine erste Ausstellung

Der Juni 2025 ist ein ganz besonderer Monat für mich.

Meine erste Ausstellung ist derzeit im ESNZ Showroom in Bad Nauheim zu sehen. Für vier Wochen hängen meine Originale und Fotografien in einem wunderschönen Raum, der meinen Arbeiten eine neue Wertigkeit verleiht. Am 2. Juni fand die Vernissage statt – und wow, ich war so aufgeregt! Nicht nur, weil ich wochenlang intensiv auf diesen Moment hingearbeitet und bis zuletzt an neuen Stücken gemalt habe – sondern vor allem, weil ich miterleben durfte, wie viele Menschen extra kamen, um meine Kunst zu sehen und mit mir zu feiern.

Dass diese Ausstellung nun so etwas Besonderes für mich ist, liegt auch in meiner Vergangenheit.

2012 begann ich, kreativ frei zu arbeiten, zunächst noch neben meinem eigentlichen Beruf. Ich lud meine Bilder online bei Society6 hoch, einem damals neuartigen Print-on-Demand-Shop für Kunst. Als 2013 die ersten Verkäufe eintrafen und sich in den folgenden Jahren zu einem schönen Nebenverdienst entwickelten, war ich in diesem Bereich fest verankert. Menschen aus der ganzen Welt bestellten meine Motive als kostengünstige Poster – doch mit der Produktion, dem Versand oder dem Kundenkontakt hatte ich nichts zu tun, die Verkäufe erschienen oft nur als Zahlen in den Abrechnungen der Shops.
Ich erfuhr nur selten, wo meine Kunst landete und welche Bedeutung sie für die Käufer:innen hatte. Oft nur durch Zufälle oder gezielte Suchen auf Instagram konnte ich meine Bilder in fremden Wohnräumen entdecken – und das war jedes Mal ein großartiges Gefühl.

In den letzten Jahren hat sich viel verändert – nicht nur in meinem künstlerischen Ausdruck, sondern auch im Bereich der Online Kunstshops generell. Der Markt ist mittlerweile gesättigt mit ähnlichen Angeboten, es gibt überall und ständig Sales und für einzelne Künstler:innen sind die Verkaufszahlen rückläufig. Bei Billiganbietern findet man oft kopierte Motive oder sie werden mit künstlicher Intelligenz von Designabteilungen generiert… Aber ich glaube fest daran: Auf jeden Trend folgt ein Gegentrend.

Gerade in diesen Zeiten sehnen sich immer mehr Menschen nach etwas Echtem.

Dazu passt, dass sich mein Stil weiterentwickelt hat – und gleichzeitig ist das Bedürfnis gewachsen, etwas Echtes und Besonderes zu schaffen. Kunstwerke, die man anfassen kann, bei denen man die Pinselstriche auf der Leinwand fühlen kann. Texturen aus Sand, Rahmen aus Holz, hochwertiges Künstlerpapier mit Struktur oder selbstgebaute Keilrahmen – all diese Dinge spielen heute die Hauptrolle in meiner Arbeit. Und ich bin unglaublich froh, dass ich meine abstrakten Malereien nun in so einem besonderen Ambiente zeigen darf.

Die persönlichen und öffentlichen Reaktionen auf meine Werke, vor allem während der Vernissage, haben mir viel Selbstvertrauen gegeben. Vertrauen darin, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Natürlich habe ich oft gezweifelt – ob ich überhaupt eine Chance habe auf dem übervollen Kunstmarkt. Aber was soll ich sonst tun? Es gibt keine Alternative für mich, als kreativ zu sein und zu versuchen, meine Welt auf Leinwand oder in einem Foto festzuhalten. Sich selbst treu zu bleiben, das ist nicht immer einfach. Die eigene Stimme zu finden, den eigenen Ausdruck – das ist ein Prozess. Doch gerade in der Vorbereitung auf diese Ausstellung habe ich gespürt, dass ich gar nicht anders kann, als nur das zu zeigen, was wirklich mir entspricht. Malereien, in denen ich mich nicht gesehen habe, wurden nicht mitgenommen.
Mit fast 42 Jahren bin ich noch immer auf meiner kreativen Reise – aber so nah an mir selbst und an der Essenz meiner Kunst war ich noch nie.

Die Ausstellung im ESNZ Showroom läuft noch bis zum 28. Juni.
Geöffnet ist die Galerie:
→ donnerstags von 16–18 Uhr
→ freitags von 11–18 Uhr
→ samstags von 11–14 Uhr
Oder nach Vereinbarung.

Adresse: Alicestraße 13, 61231 Bad Nauheim

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